Die Allianz Private Krankenversicherungs-AG wurde 1987 gegründet und ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Allianz Deutschland AG. Der Unternehmenssitz der Tochter befindet sich am Konzernsitz in München. Die Unternehmensgeschichte der Allianz Private Krankenversicherungs-AG reicht über Vorläuferunternehmen allerdings bis ins Jahr 1925 zurück. Gegründet wurde das Unternehmen als „Gedevag Gemeinnützige Deutsche Versicherungs-Aktiengesellschaft“ in Berlin. Später hieß die Versicherung dann „Vereinte Krankenversicherung Aktiengesellschaft“. Bis 1994 gehörte dieser PKV-Anbieter zum Schweizer Rückversicherer Swiss Re. 1995 erfolge der Verkauf an den Allianz-Konzern. In der heutigen Form und unter dem heutigen Namen agiert die Allianz Private Krankenversicherungs-AG erst seit 2003. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser PKV-Anbieter so schnell eine marktführende Stellung erreichen konnte. Die Marktmacht und Erfahrungen des Allianz-Konzerns waren sicher eine große Hilfe.
Die PKV-Sparte der Allianz firmiert ganz klassisch als AG (Aktiengesellschaft). Häufiger ist bei privaten Krankenversicherern in Deutschland die Firmierung „a.G.“ beziehungsweise „VVaG“ anzutreffen. Bei solchen Versicherungsfirmierungen sind die Kunden gleichzeitig Mitglieder im Versicherungsverein. Insbesondere früh gegründete Versicherer mit traditionsreicher Historie haben bis heute diese Unternehmensform. Beide Unternehmensformen, AG und VVaG, haben Vor- und Nachteile, sowohl für die Versicherten als auch für das Unternehmen selbst.
Der Versicherungsriese ist in Sachen Sport, Spenden und Kultursponsoring engagiert, sowohl bundesweit als auch am Konzernsitz in München. Weitere Informationen finden sich jährlichen Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns. Unterstützt beziehungsweise selbst betrieben werden beispielsweise folgende Projekte:
- Allianz Kulturstiftung
- Allianz Umweltstiftung
- My Finance Coach (gemeinnützige Inititative)
- Technische Universität München
Die Allianz ist dazu im Sport-Sponsoring höchst aktiv, dies zeigt allein schon das Flaggschiff-Projekt „Allianz Arena“ in München. Auch beim Top-Club Bayern München selbst ist die Allianz einer der wichtigsten Finanzpartner. Was wenige wissen: Insgesamt gibt es weitere sechs Sportstadien, die den Unternehmensnamen „Allianz“ tragen: „Allianz Park“ (London), „Allianz Parque“ (São Paulo), „Allianz Riviera“ (Nizza), „Allianz Stadion“ (Wien), „Allianz Stadium“ (Sydney), „Allianz Stadium“ (Turin). Darüber hinaus engagiert sich die Allianz auch in anderen Bereichen und ist beispielsweise Hauptsponsor von startsocial, einem Businessplan-Wettbewerb für soziale Organisationen.
Schlechte PR gibt es rund um den Allianz-Konzern allerdings auch regelmäßig: Themen waren unter anderem die Verweigerung von Leistungen (Panorama-Magazin, 2012) und falsche Berechnungen des Rückkaufswerts bei Lebensversicherungspolicen (Gerichtsurteil, 2013).
Bedeutende Zielgruppen (z.B. Millennials / Generation Y) legen viel Wert auf Nachhaltigkeit, Transparenz und Ehrlichkeit eines Unternehmens. Viele Versicherer gehörten im Dritten Reich zu den Profiteuren. Die Allianz hat die Fehler der Vergangenheit, im Gegensatz zu vielen anderen Versicherern wie Barmenia oder Deutscher Ring, in den Jahren 1998 bis 2001 gründlich aufgearbeitet – besser spät als nie. Bei diesem genauso unerfreulichen wie wichtigen Thema können Allianz und Allianz Private Krankenversicherungs-AG also ebenfalls punkten.
Im Test von Krankenversicherung.com hinterließ die Allianz Private Krankenversicherungs-AG insgesamt einen erfreulichen Eindruck. Einige Defizite (z.B. bei Kundenzufriedenheit und Leistungsverweigerungen) konnte die Allianz durch eine sehr übersichtliche Webseite und ein breites Leistungsspektrum teilweise wieder ausgleichen. Der PKV-Anbieter gehört also mit Recht zu den führenden Anbietern und ist, trotz eher höherer Kosten, aus unserer Sicht eindeutig empfehlenswert. Es gibt allerdings Anbieter, die sich mehr Testsiege sichern konnten.